Montag, 13. September 2010

Armut

Heute auch mal ein ernsteres Thema: die Armut
Jeder weiss, dass Peru ein sehr armes Land ist und jeder, der in ein armes Land geht, bereitet sich darauf vor, Menschen zu sehen, die unter erbaermlichen Zustaenden leben und leiden muessen. Obwohl ich in einer verhaeltnismaessig reichen Familie wohne, bekomme ich von der Armut jeden Tag viel mit. Zum Beispiel die Kinder, die ich unterrichte, gehen nach der Schule, oder vor der Schule, arbeiten um ihre Familien zu unterstuetzen. Meistens ist ihre Kleidung dreckig, die Haare fettig, die Zaehne faul. Im Alter wird das nicht besser, vielen Menschen fehlen die meisten Zaehne. Auf den Strassen werden Suessigkeiten, Brot oder andere Lebensmittel verkauft.
Je weiter man sich dem Zentrum einer jeden Stadt entfernt, desto aermer werden die Menschen, die dort leben. Diese Stadtteile nennt man Pueblo joven (junge Doerfer), weil sich immer wieder neue bilden und arme Menschen vom Land ins Dorf fliehen, um dort zu leben und zu arbeiten. Sie bauen sich notduerftige, zugige Unterkuenfte, die meistens nur aus einem, maximal zwei Raeumen bestehen. Dort lebt, isst, trinkt, schlaeft die ganze Familie. Viele sind Alkoholiker, es gibt viele kranke oder behinderte Kinder. Die Familie hat aber kein Geld um zu einem Arzt zu gehen, dabei koennte den meisten mit einer Kleinigkeit geholfen werden. In diesen Stadtteilen leben mindestens genauso viel Hunde wie Kinder, die im Abfall ihr Essen suchen, haeufig liegen tote Hunde (auch im Zentrum) auf der Strasse. Es gibt Unmengen an Fliegen, die alten Menschen sind blind. Die Menschen dort sind auf Almosen aus der Kirche und von anderen Wohlwollenden angewiesen, denn eine Sozialhilfe wie in Deutschland gibt es nicht. Darum werden ab und zu an die besonders armen Familien Decken verteilt, Freiwillige organisieren Fruehstueck und Mittagessen, fahren damit in diese armen Gegenden um das dort zu verteilen. Man versucht vor allem fuer die Kinder da zu sein, denn die sind schliesslich die Zukunft des Landes. Dennoch bringen diese Kinder wenig Hoffnung, denn die meisten koennen weder lesen noch schreiben und werden wohl ihr Leben lang weiter in dieser Armut leben und ums Ueberleben kaempfen. Auch ich bin meistens bei solchen Aktionen dabei und es ist jedes mal aufs neue schwer das Gesehene zu verarbeiten!



Mototaxifahrer
Pueblo joven
Frauen in einem Pueblo joven, die veruschen die Strasse zu erneuern

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