Montag, 20. September 2010

Ein Ausflug nach Túcume

Zwischendurch kommt es schon einmal vor, dass ich mein kleines Nest Monsefú verlasse um Neues kennenzulernen. Denn hier ganz in der Naehe (auf der anderen Seite von Chiclayo), gibt es eine kleine Touristenatraktion: die tucumenischen Pyramiden.
Dabei handelt es sich um grosse Erdhaufen aus der Inkazeit, die einst mal Pyramiden waren. Wind und Wetter hat ihnen allerdings ganz schoen zugesetzt und deswegen ist von der urspruenglichen Form nicht mehr viel erhalten. Der anstrengende 10 Minutenaufstieg und die 8 Soles Eintritt (ungefaehr 2,50 Euro, fuer Voluntarios freier Eintritt ;)) lohnen sich aber wirklich, denn von dort oben hat man eine ziemlich schoen Aussicht. Ausserdem kommt es schon einmal vor, dass man dort oben auf deutsche Touristen trifft!
Aber seht selbst: Bilder von meinem Ausflug auf die Pyramiden mit Kati und Jesús


Die sagenhafte Aussicht

Kati beim anstrengenden Aufstieg

ich auf einer der zauberhaften pyramiden

Inkas bei der Arbeit

Montag, 13. September 2010

Armut

Heute auch mal ein ernsteres Thema: die Armut
Jeder weiss, dass Peru ein sehr armes Land ist und jeder, der in ein armes Land geht, bereitet sich darauf vor, Menschen zu sehen, die unter erbaermlichen Zustaenden leben und leiden muessen. Obwohl ich in einer verhaeltnismaessig reichen Familie wohne, bekomme ich von der Armut jeden Tag viel mit. Zum Beispiel die Kinder, die ich unterrichte, gehen nach der Schule, oder vor der Schule, arbeiten um ihre Familien zu unterstuetzen. Meistens ist ihre Kleidung dreckig, die Haare fettig, die Zaehne faul. Im Alter wird das nicht besser, vielen Menschen fehlen die meisten Zaehne. Auf den Strassen werden Suessigkeiten, Brot oder andere Lebensmittel verkauft.
Je weiter man sich dem Zentrum einer jeden Stadt entfernt, desto aermer werden die Menschen, die dort leben. Diese Stadtteile nennt man Pueblo joven (junge Doerfer), weil sich immer wieder neue bilden und arme Menschen vom Land ins Dorf fliehen, um dort zu leben und zu arbeiten. Sie bauen sich notduerftige, zugige Unterkuenfte, die meistens nur aus einem, maximal zwei Raeumen bestehen. Dort lebt, isst, trinkt, schlaeft die ganze Familie. Viele sind Alkoholiker, es gibt viele kranke oder behinderte Kinder. Die Familie hat aber kein Geld um zu einem Arzt zu gehen, dabei koennte den meisten mit einer Kleinigkeit geholfen werden. In diesen Stadtteilen leben mindestens genauso viel Hunde wie Kinder, die im Abfall ihr Essen suchen, haeufig liegen tote Hunde (auch im Zentrum) auf der Strasse. Es gibt Unmengen an Fliegen, die alten Menschen sind blind. Die Menschen dort sind auf Almosen aus der Kirche und von anderen Wohlwollenden angewiesen, denn eine Sozialhilfe wie in Deutschland gibt es nicht. Darum werden ab und zu an die besonders armen Familien Decken verteilt, Freiwillige organisieren Fruehstueck und Mittagessen, fahren damit in diese armen Gegenden um das dort zu verteilen. Man versucht vor allem fuer die Kinder da zu sein, denn die sind schliesslich die Zukunft des Landes. Dennoch bringen diese Kinder wenig Hoffnung, denn die meisten koennen weder lesen noch schreiben und werden wohl ihr Leben lang weiter in dieser Armut leben und ums Ueberleben kaempfen. Auch ich bin meistens bei solchen Aktionen dabei und es ist jedes mal aufs neue schwer das Gesehene zu verarbeiten!



Mototaxifahrer
Pueblo joven
Frauen in einem Pueblo joven, die veruschen die Strasse zu erneuern

Geschenke

Hier in Peru schenkt man gerne und reichlich, vor allem an Neuankoemmlinge, so wie ich einer bin :D.
Neben Kleinigkeiten von meinen Schuelern (Mandarinen, Broetchen oder Suessigkeiten) gibts ab und zu auch mal was anderes. Und da ich ein Maedchen bin, ist auch ganz klar in welcher Farbe: PINK!
Meine pinke Geschenkesammlung

Freitag, 10. September 2010

Begegnung mit einem peruanischen Maedchen

Hier in Monsefu habe ich schon meinen festen Fankreis aufgebaut, der vor allem aus jungen Maedchen (5-13) Jahren besteht. Eines davon wohnt sogar ganz in meiner Naehe und stattet mir deswegen fast taeglich einen Besuch hab. Wir unterhalten uns dann immer ein paar Minuten und dann ist sie auch schon zufrieden und geht wieder. So ist das letzte Gespraech abgelaufen, natuerlich in Spanisch, aber um es euch leichter zu machen, uebersetze ich fuer euch:
...
Sandra: Kannst du eigentlich auch Spanisch sprechen?
Ich: Mehr oder weniger (heisst hier eigentlich NEIN)
Sandra: Dann sag mal was.
Ich: Welche Sprache spreche ich denn gerade?
Sandra: Ich weiss es nicht, ich verstehe dich nicht!

(Sandra ist uebrigens 7 Jahre alt und eine meiner Schuelerinnen)

Donnerstag, 9. September 2010

Wissenswertes ueber Peru

Weil Peru ein sehr interessantes und vielseitiges Land ist, hier ein paar wesentliche Punkte....

.... Die Entsorgung von Klopapier: Wie wohl ueberall auf der Welt ueberkommt auch die Peruaner das ein oder andere mal ein sehr menschliches Beduerfnis: der Gang zum Klo. Dabei sollte man jedoch einen wesentlichen Punkt beachten, denn im Gegensatz zu den deutschen Rohren halten die peruanischen nicht gerade sehr viel aus. Das soll heissen: Nach dem Geschaeft auf dem stillen Oertchen wird das Klopapier in dem dazu bereitstehenden Muelleimer entsorgt. Bei Missachtung dieser Regel wird sehr schnell eine Ueberschwemmung provoziert.

Mein persoenliches Stilles Oertchen und das Entsorgungssystem











... Die Haeuser: Man mag es gar nicht glauben, aber was die Haeuser angeht sind die Peruaner sehr zukunftsorientiert. Man geht immer davon aus, dass man doch irgendwann unverhofft einen gewissen Reichtum erlangt und so die Moeglichkeit hat, seine eigenen vier Waende zu vergroessern. Daher wird das Haus mit dem Dach (wenn es denn ein Dach hat), immer so gebaut, dass man jederzeit ein weiteres Stockwerk draufsetzen kann.
Das Dach meines Haeuschens















...Das Meerschweinchen: Dient das Meerschweinchen in unseren Breitengraden zur Belustigung und vor allem Ablenkung von Wadenbeisern hat es hier eine viel wichtigere Funktion. Es ist ein Nahrungsmittel. Denn Meerschweinchen gibt es hier reichlich, vor allem in der Siera, und sie vermehren sich praktisch von alleine. Ob sie dann auch schmecken, kann ich leider noch nicht beurteilen. Ich werde jedoch mein Bestes geben um das zu aendern.

Freitag, 3. September 2010

SPANISCH

Die fuenf wichtigsten und fuenft unwichtigsten Saetze im Leben eines Voluntarios:

WICHTIG:
1. Tengo diarrea! (Ich habe Durchfall!, betrifft mich Gott sei Dank NICHT)
2. Vamos a la misa. (Lass uns in die Kirche gehn)
3. Cuidate! (Achtung! / Pass auf dich auf! besonders im Strassenverkehr wichtig)
4. No te entiendo! (Ich verstehe dich nicht!)
5. Que rico! (Wie lecker!, wahlweise auch ¡ricisimo!- saulecker)

UNWICHTIG:
1. Estoy satisfecho. (Ich bin satt)
2. Hago una dieata (Ich mache eine Diaet)
3. Derecha ante izquierda (Rechts vor links)
4. Soy vegetariana (Ich bin Vegetarier)
5.No puedo bailar! (Ich kann nicht tanzen!)